Stefan Kühn: Aktien als renditestärkste Anlageform immer beliebter

10. Juli 2024 by PM-Ersteller

Das Bewusstsein für die Aktie als renditestärkste Form der Geldanlage hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

BildImmer mehr Deutsche erkennen die Vorteile der Aktienanlage, was sich auch in aktuellen Umfragen und Statistiken widerspiegelt.
Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2024 erwarten 30 Prozent der Deutschen, dass Aktien in den nächsten drei Jahren die höchste Rendite bringen werden. Gold und Investmentfonds folgen mit 26 bzw. 16 Prozent. Stefan Kühn, Volkswirt und Finanzexperte, analysiert diese Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die deutsche Anlagestrategie.

Historischer Hintergrund und aktuelle Wahrnehmung

Im Jahr 2011, mitten in der Euro-Schuldenkrise, erwarteten nur 11 Prozent der Deutschen, dass sie mit Aktien langfristig die höchsten Renditen erzielen können. Dieser Wert hat sich in den letzten Jahren fast verdreifacht, was auf eine wachsende Aktienkultur in Deutschland hindeutet. Stefan Kühn: „Das gestiegene Vertrauen in die Aktie zeigt, dass immer mehr Menschen die langfristigen Vorteile dieser Anlageform erkennen. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr finanzieller Bildung und Unabhängigkeit.

Die Forsa-Umfrage zeigt auch, dass 22 Prozent der Deutschen Aktien besitzen, vor zehn Jahren waren es erst 12 Prozent. Dies deutet auf eine deutliche Verbreiterung der Aktienkultur hin. Gleichzeitig ist aber noch viel Luft nach oben. Kühn betont: „Trotz der positiven Entwicklung besitzen 35 Prozent der Deutschen als einzige Geldanlage nur ein Tagesgeldkonto und 30 Prozent haben überhaupt keine Geldanlage oder wollten keine Angabe machen. Das wirft Fragen auf und zeigt, dass noch viel Aufklärungsarbeit nötig ist.

Gründe für die steigende Popularität von Aktien

Die steigende Beliebtheit von Aktien lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

1. Langfristige Renditechancen: Im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Tagesgeldkonten oder Anleihen bieten Aktien langfristig höhere Renditen. Kühn: „Historische Daten zeigen, dass Aktien langfristig die höchsten Renditen erzielen. Diese Erkenntnis hat sich mittlerweile auch bei vielen Privatanlegern durchgesetzt.

2. Niedrige Zinsen: Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat traditionelle Sparprodukte wie Tages- oder Festgeld unattraktiv gemacht. „In Zeiten, in denen die Zinsen auf Sparprodukte kaum noch die Inflation ausgleichen, suchen Anleger nach Alternativen, die ihnen eine bessere Rendite bieten.“

3. Verbesserte Informationsverfügbarkeit: Durch das Internet und die Verbreitung von Finanzblogs, Foren und Newslettern ist es für Privatanleger einfacher geworden, sich über Aktien und Anlagestrategien zu informieren. „Die Informationsverfügbarkeit hat stark zugenommen, was es den Menschen erleichtert, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen“, so Kühn.

4. finanzielle Bildung: Initiativen zur finanziellen Bildung tragen dazu bei, das Verständnis für Aktien und andere Anlageformen zu verbessern. „Es gibt mittlerweile viele Programme und Kurse, die das Finanzwissen der Bevölkerung verbessern sollen. Dies spiegelt sich auch in der steigenden Akzeptanz von Aktien als Anlageform wider“.

Herausforderungen und Anliegen

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es nach wie vor Herausforderungen und Probleme, die angegangen werden müssen:

1. Mangelndes Vertrauen und fehlende finanzielle Mittel: Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung hat nach wie vor kein Vertrauen in die Aktienmärkte oder verfügt nicht über die finanziellen Mittel, um zu investieren. „Es gibt Menschen, die nach Steuern und Ausgaben nichts übrighaben oder glauben, dass sich Investitionen für sie nicht lohnen. Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden“.

2. Volatilität und Risiko: Aktien sind volatil und bergen Risiken, die viele Anleger abschrecken. „Die Volatilität der Aktienmärkte kann abschreckend wirken, insbesondere auf unerfahrene Anleger. Es ist wichtig, ein Verständnis für die Risiken und die Notwendigkeit eines langen Anlagehorizonts zu entwickeln“, erklärt Kühn.

3. Ethische Überlegungen: Manche Anleger machen sich Gedanken über die ethischen Implikationen ihrer Investitionen. „Es gibt Menschen, die bei ihren Anlageentscheidungen ethische Aspekte berücksichtigen. Dies kann die Auswahl an Anlagemöglichkeiten einschränken und erfordert eine sorgfältige Abwägung.

4. Die Rolle der Finanzbildung: Die Verbesserung der Finanzbildung ist ein entscheidender Faktor für die weitere Verbreitung der Aktienkultur in Deutschland. Stefan Kühn betont die Bedeutung von Bildungsinitiativen: „Finanzielle Bildung ist der Schlüssel, um das Vertrauen der Menschen in die Aktienmärkte zu stärken und ihnen das notwendige Wissen zu vermitteln, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können“. Programme zur Vermittlung von Finanzwissen können auf verschiedenen Ebenen ansetzen, von Schulprogrammen bis hin zur Erwachsenenbildung. „Wichtig ist, dass die Vermittlung von Finanzwissen früh beginnt und kontinuierlich fortgesetzt wird. Nur so kann eine breite Basis von Anlegern entstehen, die die Vorteile der Aktienanlage verstehen und nutzen.

Die Bedeutung des langfristigen Anlagehorizonts

Eine der wichtigsten Erkenntnisse für die Aktienanlage ist der langfristige Anlagehorizont. Je länger der Anlagehorizont, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Aktien die besten Renditen erzielen. „Der Schlüssel zum Erfolg bei der Aktienanlage liegt in der langfristigen Perspektive. Kurzfristige Schwankungen sollten Anleger nicht abschrecken, sondern als normale Marktentwicklung betrachten“, erklärt Kühn.

Langfristig in Aktien investieren kann man auch durch regelmäßiges Sparen in Aktienfonds oder ETFs (Exchange Traded Funds). „ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, diversifiziert in den Aktienmarkt zu investieren und von den langfristigen Wachstumschancen zu profitieren.

Rolle von Einzelaktien und Fonds

Die Forsa-Umfrage zeigt, dass 22 Prozent der Deutschen Einzelaktien und 27 Prozent Fondsanteile besitzen. Damit ist ein Viertel der Bevölkerung direkt oder indirekt an der Börse investiert. Stefan Kühn kommentiert: „Die Kombination von Einzelaktien und Fonds ermöglicht es Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu streuen. Dies ist eine sinnvolle Strategie, um die Vorteile des Aktienmarktes zu nutzen und gleichzeitig das Risiko zu minimieren“.

Einzelaktien bieten die Möglichkeit, gezielt in Unternehmen zu investieren, von denen man überzeugt ist. „Investitionen in Einzelaktien erfordern jedoch eine gründliche Analyse und ein gutes Verständnis des jeweiligen Unternehmens und des Marktes“, warnt Kühn. Fonds hingegen bieten eine breitere Streuung und sind gerade für weniger erfahrene Anleger oft einfacher zu handhaben. „Mit Investmentfonds und ETFs können Anleger breit gestreut in den Aktienmarkt investieren, ohne sich um die Auswahl einzelner Aktien kümmern zu müssen“, so Kühn.

Fazit

Die wachsende Akzeptanz der Aktie als renditestärkste Anlageform in Deutschland ist eine positive Entwicklung, die auf eine zunehmende finanzielle Allgemeinbildung und ein besseres Verständnis für die langfristigen Vorteile der Aktienanlage hinweist. Stefan Kühn, Ökonom und Finanzexperte, betont die Bedeutung dieser Entwicklung für den Vermögensaufbau und die finanzielle Unabhängigkeit der Bevölkerung.

Trotz der positiven Trends gibt es noch Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um die Aktienkultur weiter zu verbreiten. Dazu gehört die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung, die Aufklärung über Risiken und Chancen der Aktienmärkte und die Förderung eines langfristigen Anlagehorizonts.

„Die Erkenntnis, dass Aktien langfristig die besten Renditen bieten, muss weiterverbreitet werden. Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass die Geldanlage in Aktien eine der besten Möglichkeiten ist, Vermögen aufzubauen und finanzielle Ziele zu erreichen“, so Kühn abschließend.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der Aktienkultur in Deutschland, dass immer mehr Menschen die Vorteile dieser Anlageform erkennen und nutzen. Mit einer weiteren Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung und der Förderung eines langfristigen Anlagehorizonts kann diese positive Entwicklung fortgesetzt und die finanzielle Zukunft vieler Menschen verbessert werden.

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Stefan Kühn ist Betriebswirt, Ökonom und Autor; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. In seinem Buch „Einmal Theorie und Praxis der Finanzmärkte und zurück!“ führen Sie erfahrene Autoren durch das komplexe Geflecht von Fiskal- und Geldpolitik, Aktienmärkten, Klimaneutralität und der aufstrebenden Weltmacht China. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer, ehemaliger Vorstand und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.

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